Handschaltung vs. Automatik

Auf welchem Fahrzeug soll ich meine Ausbildung absolvieren?

Am Fre­itag, 14.12.2018 hat der Bun­desrat entsch­ieden, die Führerausweisvorschriften größ­ten­teils zu rev­i­dieren. Wichtige Punk­te dieser Revi­sion (OPERA‑3) sind die Kürzung der Weit­er­aus­bil­dung während der Probezeit (WAB) auf einen Tag und die Ein­führung der Möglichkeit, den Lern­fahrausweis für Per­so­n­en­wa­gen der Kat. B bere­its mit 17 Jahren zu erwer­ben. Während diese bei­den Punk­te erst im Jahr 2020 resp. 2021 einge­führt wer­den (darüber wer­den wir in einem späteren Artikel bericht­en), fällt der Auto­matenein­trag bere­its per 01. Feb­ru­ar 2019 weg. In diesem Beitrag erk­lären wir dir, was der Weg­fall des Auto­matenein­trags für dich bedeuten wird und ob du deine Fahraus­bil­dung auf einem Fahrzeug mit automa­tis­chem Getriebe oder doch noch mit Hand­schal­tung absolvieren sollst.

Fahrschule Handschaltung - Fahrschule Automatik - Fahrschule

Noch vor ein paar Jahren stellte sich zu Beginn der Aus­bil­dung die Frage, ob auf einem Fahrschu­lau­to mit Hand­schal­tung oder auf einem Auto­mat­en gel­ernt wer­den sollte, über­haupt nicht. Aus mehreren Grün­den entsch­ieden sich nahezu alle Fahrschüler für die Hand­schal­tung. Ein­er­seits lag dies daran, dass nach der Prü­fung mit Hand­schal­tung bei­de Getriebeart­en – sowohl Hand­schal­tung als auch Automat – gefahren wer­den durfte. Wurde die Prü­fung auf einem Fahrzeug mit automa­tis­chem Getriebe absolviert, blieb danach die Hand­schal­tung ver­wehrt. Außer­dem war der Automat lange Zeit ver­pönt – über­all wurde erzählt, dass der Automat nur für diejeni­gen Per­so­n­en gedacht wäre, die mit der Hand­schal­tung über­fordert sind.

“Dürfen, aber nicht können”

Ab dem 1. Feb­ru­ar 2019 hat sich das nun geän­dert. Da der Auto­matenein­trag wegge­fall­en ist, dür­fen auch Fahrzeugführer, die die prak­tis­che Prü­fung auf einem Auto­mat­en able­gen, danach ein Fahrzeug mit Hand­schal­tung führen. Ja, du hast richtig gele­sen – obwohl du in dein­er Fahraus­bil­dung nie gel­ernt hast mit ein­er Kup­plung oder mit dem Schaltknüp­pel umzuge­hen, darf­st du danach ganz allein und ohne Begleit­per­son einen Schalt­wa­gen durch den Verkehr lenken. Richtig, du DARFST, aber du KANNST NICHT!

Umgekehrt ist das kein Prob­lem: hast du auf einem Fahrschu­lau­to mit Hand­schal­tung gel­ernt, fällt dir der Umstieg auf den Auto­mat­en viel einfacher.

Im Wandel der Zeit

Handschaltung Automatik - Fahrschule Forster

In den let­zten Jahren hat sich die Auto­mo­bilin­dus­trie einem großen Wan­del unter­zo­gen. Mit­tler­weile sind weit über die Hälfte der verkauften Neuwa­gen Auto­mat­en. Auch die Auto­mo­bilin­dus­trie hat erkan­nt, dass die Hand­schal­tung langsam der Ver­gan­gen­heit ange­hört und viele Fahrzeug­marken (vor allem Fahrzeuge im mit­tleren und oberen Preis­seg­ment) bieten handgeschal­tene Fahrzeuge nur noch rudi­men­tär oder gar auf Anfrage an.

Vor- und Nachteile

Auf dem Occa­sion-Fahrzeug-Markt find­en sich aber noch immer zahlre­iche manuelle Fahrzeuge. Das heißt, bis die Hand­schal­tung aus­gestor­ben ist, wird es noch sich­er ein Jahrzehnt oder länger dauern. Dazu kommt auch, dass ein Automat im Anschaf­fung­spreis, sofern das gle­iche Mod­ell in Hand­schal­tung und Automat erhältlich ist, doch noch ein paar tausend Franken teur­er ist. Ein weit­er­er Vorteil der Hand­schal­tung – sofern das sparsame Fahren verin­ner­licht wurde – ist der Kraft­stof­fver­brauch. Auch wenn die Automatik in den let­zten Jahren immer wie bess­er entwick­elt und sparsamer im Ver­brauch wurde, kommt sie doch nach­wievor nicht an den Ver­brauch eines Hand­schal­ters hin.

Ein weit­er­er Punkt, der nach­wievor für die Hand­schal­tung spricht ist der psy­chol­o­gis­che Aspekt: für viele Men­schen bedeutet Aut­o­fahren Frei­heit, für viele macht Schal­ten ein­fach Spaß – Sport­wa­gen ohne zu Schal­ten? Für viele noch immer undenkbar.

Selb­stver­ständlich hat auch die Automatik ihre Vorteile, son­st wäre sie nicht der­maßen auf dem auf­steigen­den Ast. Der größte Vorteil liegt ganz klar im Fahrkom­fort. Ein Kup­plungspedal suchst du vergebens, der Schleif­punkt muss nicht mehr gesucht wer­den und schal­ten musst du auch nicht mehr – im Stadtverkehr, vor allem in der Rush-Hour ein ganz klar­er Vorteil.

Natür­lich ist das Fahren mit dem Auto­mat­en um einiges ein­fach­er und eben, kom­fort­abler gewor­den. Während sich uner­fahrene und eher «unsichere» Fahrzeu­glenker durch das Schal­ten oft abge­lenkt fühlen, kön­nen sie sich bei der Automatik voll und ganz auf das Verkehrs­geschehen konzentrieren.

Fazit

Ob du deine Fahraus­bil­dung noch mit Hand­schal­tung oder doch bere­its auf einem Auto­mat­en absolvieren sollst, ist selb­stver­ständlich allein dir über­lassen – wir bieten dir selb­stver­ständlich bei­de Vari­anten an (auch ein plöt­zlich­er Wech­sel während der Aus­bil­dung ist bei uns selb­stver­ständlich möglich).

Mach dir Gedanken darüber, wofür du deinen Führerschein benötigst. Viele Unternehmen – falls du job­mäs­sig im Außen­di­enst arbeitest oder eine geeignete Arbeitsstelle suchst – haben nach­wievor geschal­tene Fahrzeuge. Auch wenn der Automatikein­trag nun weg­fall­en wird, wer­den kaum gle­ich alle Unternehmen auf Auto­mat­en umstellen.

Möcht­est du dir nach der Prü­fung eine gün­stige Occa­sion kaufen, dann wird es in näch­ster Zeit wohl auch noch ein Fahrzeug mit Hand­schal­tung sein. Oder macht dir Aut­o­fahren ohne Schal­ten ein­fach keinen Spaß? Dann wäre die Aus­bil­dung auf einem Hand­schal­ter auch die richtige Wahl.

Bist du dir allerd­ings sich­er, dass du mit größter Wahrschein­lich nach dein­er Prü­fung sowieso nur Automatik fahren wirst, dann kannst du die «Schal­terei» gle­ich bei Seite lassen. Und für alle Fälle kannst du auch nach dein­er Prü­fung noch ein paar Fahrstun­den frei­willig bei deinem Fahrlehrer nehmen, um das Schal­ten zusät­zlich zu ler­nen. Alles andere hast du ja dann bere­its im Griff.

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